Historische Fahrzeuge
Motorwagen Nr. 301
Ehemalige Wagen der BStB / BVB
Foto W. Proske
Motorwagen Nr. 301
Aufnahme 10. Juni 1971
Kurzbeschreibung
Auf der Suche nach neuen Fahrzeugen diskutierte man auch den Kauf von Vierachs-Motorwagen, wie sie neuerdings in Zürich zum Einsatz gekommen waren. Man beurteilte diese Fahrzeuge als zu schwer und
deshalb ungeeignet für Basel. Man wollte statt dessen überlange Zweiachser bauen lassen, um die Vorortsstrecken damit auszurüsten.
1929 gab man den Bau von zwei überlangen Motorwagen in Auftrag (Nr. 71'' und Nr. 72''). Der erste war viertürig, der zweite als Mitteleinstiegwagen konzipiert.
Beide Mustermotorwagen wurden mit gleichartigem Anhänger gebaut. Besonders letztere zeigten ein derart unbefriedigendes
Laufverhalten, dass sie bald mit Dreiachs-Lenkgestellen ausgerüstet wurden. Der Unterschied war verblüffend, so dass man beschloss, einen Dreiachsmotorwagen (Nr. 73'') bauen zu lassen.
Die Fahreigenschaften dieser beiden einzigen Dreiachs-Motorwagen der BVB waren gut, aber sie blieben Prototypen.
Musterwagen mit Mitteleinstieg
Wegen Pfeiffgeräuschen der Gummiabfederung erhielt der Zweiachser beim
Personal den Übernamen «Kanarienvögeliwagen».
Als besonderes Merkmal wies der Motorwagen an der Dachkante markante Lüftungsschlitze auf, und
zwar nur vorne links und hinten rechts.
Eine zweite Eigenheit dieses Motorwagens soll ebenfalls nicht unerwähnt bleiben: Von den Zweiachsern
erhielten nur die zu Einrichtungsfahrzeugen umgebauten Wagen eine weisse Zierlinie.
Der Wagen 301'' war das einzige Zweirichtungsfahrzeug der BVB, das ab etwa 1964 ebenfalls einen solchen Streifen trug. Der schwere Motorwagen war untermotorisiert und kam deshalb nach wenigen Einsätzen auf Stadlinien auf die flache Linie 11, wo er bis 1971 verkehrte.
Mit der Lieferung der zweiten Serie Düwags war die Zeit abgelaufen und er wurde 1972 verschrottet.
Technische Daten
Motorwagen Nr. 301 | |
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Jahrgang / Typ / Nummer |
ab 1930 Ce 2/2 Nr. 201 ab 1931 Ce 2/2 Nr. 71'' ab 1948 Be 2/2 Nr. 301 ab 1954 Be 2/3 Nr. 301 |
Inbetriebnahme | 14. Dezember 1930 |
Erbauer | Schweiz. Industrie Gesellschaft, Neuhausen (SIG) |
Wagenpreis | Fr. 75'300.00 |
Länge über Puffer | 10'940 mm |
Breite | 2'200 mm |
Höhe | 3'980 mm |
Achsabstand | 4'800 mm |
Gewicht | 17'800 Kg. |
Sitz- / Stehplätze | 22 / 46 |
Bremsen |
elektrische Widerstandsbremse Luftdruckbremse Westinghouse Magnetschienenbremse für Fahrleitungsspannung Handbremse (Kurbeln/Kettenzüge) Einrichtungen für Anhänger-Solenoidbremse |
Änderungen (Auszug) |
2.1931: Einbau Stopex-Bremsgestängesteller. 3.1932: 2 neue Motoren GTM 132 à 75 PS. 1935: Scherenpantograf. 7.1950: Brosebandkäten 9.1951: +GF+-Kupplungen 3.8.1953 - 27.9.1954 Einbau eines SLM-Dreiachs-Untergestells. Einbau von Richtungsblinkern, Verlegung diverser Apparaturen auf das Dach. 1.1955: Trug vorübergehend den Namen «Bebbi». |
Ausrangierung / Verschrottung | 27. September 1972 |
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